Der Jahresurlaub bietet Eltern und Kindern die Möglichkeit, gemeinsam eine wohlverdiente Auszeit zu nehmen. Zu dieser Zeit ist der Alltag weit weg. Familien freuen sich darauf, für einige Tage Neues zu sehen oder sich in einer idyllischen Umgebung vom Stress zu erholen. Doch, vor dem Urlaub steht die Anreise zum Urlaubsziel auf dem Plan. An dieser Stelle tauchen für Eltern und Kinder oftmals die ersten Probleme auf: Schlafstörungen im Zug oder im Auto. Auch die ungewohnte Umgebung am Erholungsort kann besonders bei kleinen Kindern zu Schlafproblemen führen. Mit einigen Methoden und Tipps sowie bestimmten Vorkehrungen schlafen Kinder während oder nach langen Anreisen gut und ruhig, ohne den eigenen Tag-Nacht-Rhythmus einzubüßen.
Inhaltsverzeichnis
Ruhig und sicher im Flugzeug schlafen
Ein ausreichender und gesunder Schlaf ist für Kinder eine grundlegende Voraussetzung, um ein langes und gesundes Leben zu führen. Zuhause gelingt das den kleinen Kindern in einem Mini-Hochbett, das Spielwiese und Traumbett zugleich darstellt. Hoch über den Wolken erholsam zu schlafen, fällt jedoch sowohl Kindern als auch Erwachsenen schwer.
Die Gründe, warum es im Flugzeug schwer fällt, ein- oder durchzuschlafen, sind vielseitig. Sie reichen von lauten Sitznachbarn über kleine Sitznischen, die zu eng zum Liegen sind bis hin zu Turbulenzen, die während des Flugs auftreten und die Reisenden aufwecken. Ein zu lautes Triebwerk des Fliegers kann den Schlaf ebenfalls negativ beeinflussen. Mit wertvollen Tipps und Ratschlägen lässt es sich entspannter fliegen. Einige Tipps verhelfen Eltern und Kindern zu mehr Ruhe und Schlaf im Flugzeug:
- Oftmals ist es hilfreich, einen günstigen Zeitpunkt am Tag zu wählen, um zu fliegen. Flüge gehen im Optimalfall mit den eigenen Schlafzeiten einher, ohne diese zu beeinträchtigen. Eltern, die mit kleinen Kindern reisen, wählen nach Möglichkeit Flüge, die außerhalb der Mittagsschlafzeit oder unmittelbar danach stattfinden.
- Das A und O für eine schlafreiche Anreise bei Kurz- und Langstreckenflügen ist der richtige Sitzplatz. Ein eigener Sitzplatz für das Baby oder Kleinkind ist entspannter, sorgt für mehr Komfort beim Schlafen und erhöht die Sicherheit der Familie an Bord. Mit Hilfe von verschiedenen Tüchern lässt sich der Kindersitz von der Umgebung abschirmen sodass der Nachwuchs fernab von störenden Geräuschen oder grellen Displays in Ruhe schlafen kann. Eine weitere Alternative, damit das Kind vom störenden Licht geschützt ist, sind komfortable und blickdichte Schlafmasken. Um einzuschlafen, eignen sich viele Kopfpositionen. Als Faustregel gilt hier: Die Position wählen, welche sich angenehm anfühlt. Falls der Nacken des Kindes verspannt ist, verschaffen eine Nackenrolle oder ein dickes Kissen zum Darunterlegen Abhilfe.
- Wer nach Langstreckenflügen, die in aller Regel Jetlag verursachen, schnell zu einem gleichmäßigen Schlafrhythmus zurückfinden möchte, sollte einen Zwischenstopp auf der Reise einlegen. Hierfür bieten sich beispielsweise die Städte an, die ohnehin auf der geplanten Route liegen. Ein kurzer Aufenthalt von nicht länger als zwei oder drei Tagen ist ausreichend, um die Stadt näher kennenzulernen und die (kleinere) Zeitumstellung schrittweise zu bewältigen. Vor allem dem Nachwuchs zuliebe, dem die Zeitumstellung Unbehagen verursacht, bietet sich diese Maßnahme an.
- Für die Zeit im Flugzeug bedarf es bequemer und lockerer Kleidung, ein Pullover sollte griffbereit sein. Die Klimaanlage ist im Flugzeug oftmals kalt eingestellt. Da der menschliche Körper seine Temperatur während des Schlafes leicht nach unten absenkt, frieren Reisende leichter im Flugzeug. Eine Plüschdecke, am besten aus natürlichen Materialien, die atmungsaktiv ist und sich angenehm weich und geschmeidig anfühlt, hilft eine gemütliche Schlafumgebung im Flugzeug zu gestalten.
Schlafmasken helfen Kindern im Flugzeug beim Einschlafen und schirmen sie von den grellen Lichtern der Umgebung ab.
Den Schlaf am Urlaubsort verbessern – so klappt es
Nachdem die beschwerliche Anreise überstanden ist, ist ein guter Schlaf nicht automatisch vorprogrammiert. Es ist der natürliche Biorhythmus des Kindes, der Eltern in den ersten Urlaubsnächten oftmals um den Schlaf bringt und das Kind nicht zur Ruhe kommen lässt. Häufig haben Babys und kleine Kinder, die noch nicht sprechen, nachhaltig Jetlag. Für sie ist es „normal“, zur gewohnten Zeit Hunger zu haben oder wach zu sein. Eltern, die zum ersten Mal mit ihrem Nachwuchs verreisen, sollten sich auf diesen Fall einstellen und gezielt vorbereiten.
Kleinen Kindern hilft es enorm, auf Reisen in den Hotels oder in komfortablen Ferienwohnungen das Gefühl zu bekommen, in einer vertrauten Umgebung zu sein. Ein solches Gefühl verschaffen ein paar der vertrauten Gegenstände, beispielsweise das liebste Spielzeug oder eine Decke, welche das Kind gern nutzt. Fremde Gerüche sind ein weiterer Faktor, warum das Kind möglicherweise schlecht schläft. Sensible, feinfühlige Kinder und Erwachsene nehmen Gerüche im Schlaf unterbewusst wahr und reagieren darauf. Der persönliche Lieblingsduft oder beruhigende Gerüche wie Lavendel unterstützen auf natürliche Weise das Einschlafen und schenken mehr Sicherheit – ähnlich wie ein Selbstschutz im Eigenheim. Oftmals fühlen sich kleine Kinder sicher, wenn sie die körperliche Nähe und Anwesenheit der Eltern wahrnehmen und im Elternbett schlafen.
Das liebste Kuscheltier muss mit! Kinder fühlen sich an fremden Orten mit vertrauten Gegenständen wohler und sicherer.
Zimmer während der Nacht richtig abdunkeln und Schlafmaske verwenden
Viele Eltern und Kinder schlafen im Urlaub gern aus – die Sommersonne, welche in den frühen Morgenstunden aufgeht, steht diesem Vorhaben oftmals im Weg. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die morgendlichen Sonnenstrahlen vom Ferienzimmer fernzuhalten. Einerseits lässt sich ein Zimmer weitreichend abdunkeln, wenn geeignete Vorhänge, Gardinen oder Jalousien im Zimmer vorhanden sind. Andererseits hilft eine angenehm tragbare Schlafmaske, das Schlafhormon Melatonin weiterhin zu produzieren und das Ausschlafen zu fördern.
Manche Ratschläge für einen gesunden Schlaf gelten sowohl Zuhause als auch im Urlaub. Wenn Eltern und kleine Kinder eine Nacht wenig geschlafen haben, lohnt es sich erst recht, den darauffolgenden Tag aktiv zu verbringen. Wer den tagsüber viel unterwegs ist und sich körperlich betätigt, ist abends schneller müde. Das Einschlafen gelingt dann wie von selbst. Um schnell zur Ruhe zu kommen, hilft es, abends keine üppigen Mahlzeiten zu sich zu nehmen oder zwei bis drei Stunden vor dem Zu-Bett-gehen letztmalig etwas zu essen. Alkohol und Kaffee sollten Eltern am Abend vermeiden, um besser einzuschlafen. Abseits der Mahlzeiten ist es legitim und hilfreich, bestehende Routinen von Zuhause zu übernehmen. Erwachsene, die gerne vor dem Einschlafen ein Buch lesen, sollten dies im Urlaub weiterführen. Kinder freuen sich auf der Reise genauso wie im eigenen Bett über eine spannende Gute-Nacht-Geschichte, die sie sanft in den Schlaf fallen lässt.
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