Junge Familien: Diese Versicherungen lohnen sich wirklich

Ein geschütztes Umfeld ist das A und O im Familienleben. Nicht nur starke Eltern und ein Dach über dem Kopf sind hiermit gemeint, denn auch zusätzliche Absicherung schützt im Ernstfall vor schlimmen Konsequenzen. Daher ist es nur richtig, wenn sich Eltern rechtzeitig mit dem Versicherungsschutz ihrer Familie befassen. Oft nämlich zeigt sich hier Verbesserungspotenzial. Die folgenden Versicherungen sind für junge Familien sinnvoll.

Haftpflichtversicherung: Für große und kleine Malheure

Im Leben mit Kinder läuft nicht immer alles am Schnürchen. Schnell kann es da passieren, dass Dinge zu Bruch gehen oder anderweitig beschädigt werden. Insbesondere bei teuren Missgeschicken kann das zur Gefahr für das Familienbudget werden. Hat das Kind beispielsweise die wertvolle Ming-Vase der Nachbarin umgeworfen, oder mit seinem Roller einen großen Kratzer in deren Sportwagen gemacht, liegt der Schaden gut und gerne im vierstelligen Bereich. In solchen Fällen springt die Haftpflichtversicherung ein.

Dass diese Versicherung wichtig ist, scheinen Familien längst zu wissen. Laut einer Umfrage besitzen 67,5 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren eine Haftpflichtversicherung. Wer Kinder hat, sollte jedoch genauer hinsehen. Nicht jeder Versicherer nämlich haftet auch dann, wenn ein jüngeres Kind den Schaden verursacht hat. Daher lohnt sich ein Blick auf die Versicherungsbedingungen. Hier lässt sich bei verschiedenen Policen ein Schutz für Kinder unter sieben Jahren integrieren. Auch wenn Kinder bis zur Vollendung des siebten Lebensjahres deliktunfähig sind, kann die Versicherung dann im Zweifel für Entlastung sorgen. Die Beiträge für die Familienversicherung liegen selten auf unangenehm hohem Niveau. Dennoch lohnt es sich, einen genauen Vergleich durchzuführen und hier auf die individuellen Leistungen zu achten. Bei einem Versicherungsvergleich über das Portal Verivox.de kann unter Angabe des Familienstandes gesucht werden.

Risikolebensversicherung: Ein Polster für den Ernstfall

An den eigenen Tod oder den des Partners denkt niemand gern. Schließlich ist die Familie nur mit all ihren Mitgliedern komplett. Dennoch ist es unvernünftig, nicht auch den Ernstfall zu berücksichtigen, der viele Familien Jahr für Jahr ereilt. Stirbt einer der Partner, kommen große finanzielle Belastungen auf die Hinterbliebenen zu. Nicht nur Beerdigungskosten sind hiermit gemeint, denn auch ausstehende Kredite müssen beglichen und der Alltag finanziert werden. Der Tod eines Elternteils stellt aus diesem Grund eine große Gefahr dar und kann die Hinterbliebenen von heute auf morgen in die Armut drängen.

Im Todesfall eines Elternteils hilft die Versicherung dabei, das Haus zu halten.  (Quelle: PhotoMIX-Company (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Abhilfe schafft eine Risikolebensversicherung. Sie sollte für beide Partner abgeschlossen werden. Nach dem Tod des Versicherten zahlt der Versicherer dann die zuvor festgelegte Summe aus. Was die Höhe der Summe betrifft, ist vorheriges Kalkulieren unabdingbar. Alle aktuellen Schulden sollten zusammengerechnet und mit einem zusätzlichen Finanzpuffer versehen werden. Zahlt eine Familie also beispielsweise einen Hauskredit in Höhe von 200.000 Euro ab, sollte die Versicherungssumme der Risikolebensversicherung mindestens 250.000 Euro betragen.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Lücken schließen

Während viele Mütter in Deutschland intensiv über ihren Wiedereinstieg in den Job nachdenken, wird eine potenzielle Berufsunfähigkeit nur selten thematisiert. Das aber kann ein fataler Fehler sein, denn statistisch betrachtet sind nicht nur ältere Menschen hiervon bedroht.

Insbesondere dann, wenn der Hauptverdiener der Familie nicht mehr arbeiten gehen kann, droht Armut. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt hiervor, indem sie dem Betroffenen eine monatliche Rente auszahlt und das Familienbudget so aufbessert. Damit das auch wirklich funktioniert, sollten Eltern ihr aktuelles Nettogehalt als Richtschnur für die monatliche Versicherungsleistung verwenden. Im Falle einer Berufsunfähigkeit ist es wichtig, dass der Versicherer etwa achtzig Prozent dieses Gehaltes pro Monat auszahlt. Lohnen kann es sich auch, Versicherungen mit dynamischer Anpassung zu wählen, bei denen die monatlichen Leistungen mit dem Alter des Versicherten steigen.

Private Unfallversicherung: Auch für Kinder wichtig

Im Jahr 2015 wurden rund 196.395 schwer verletzte Kinder in deutschen Krankenhäusern stationär behandelt. Wie kindersicherheit.de anmerkt, liegt die Anzahl der Kinder unter 15, die nach einem Unfall ärztlich behandelt werden, bei etwa 1,7 Millionen. Gefährliche Stürze, Stichverletzungen, Verletzungen nach einem Zusammenstoß und auch Quetschungen passieren schneller, als es Eltern lieb ist. Nicht jeder Unfall bleibt dabei ganz ohne langfristige Folgen.

 

So glimpflich verlaufen nicht alle Kinderunfälle. (Quelle: Counselling (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Leidet ein Kind nach einem Unfall unter bleibenden Schäden, kann das nicht nur psychisch belastend sein. Auch finanzielle Einbußen und zusätzliche Investitionen sind mögliche Folgen, die das Familienbudget alleine nicht tragen kann. Wer eine private Unfallversicherung für sein Kind abschließt, erhält zusätzliche Leistungen, die für Entlastung sorgen. So übernimmt der Versicherer dann beispielsweise die Kosten für kosmetische Operationen, Bergung oder Umbaumaßnahmen und zahlt im Falle von Invalidität, langem Krankenhausaufenthalt und auch im Todesfall.

Auch hier handelt es sich um eine Versicherung, die im besten Fall niemals zur Anwendung kommen sollte. Passiert es aber doch, können sich Eltern mit der finanzielle Unterstützung im Rücken ohne existenzielle Sorgen um ihr Kind kümmern.

Zahnzusatzversicherung: Teures Lächeln

In Sachen Zahngesundheit ist die gesetzliche Krankenversicherung nicht dazu verpflichtet, alle Maßnahmen zu bezahlen. Bei Zahnspangen, zusätzlichen Eingriffen und Behandlungsmethoden oder auch Zahnersatz sind Familien dann schnell mit hohen Zuzahlungen konfrontiert. Eine Zahnzusatzversicherung kann hier helfen. Je früher sie abgeschlossen wird, desto umfangreicher fallen die Leistungen aus. Das ist deshalb so, weil auch die Zusatzversicherung nur dann vollumfänglich zahlt, wenn die Notwendigkeit einer Behandlung erst nach dem Abschluss der Versicherung diagnostiziert wird.

Die Behandlung beim Zahnarzt kann hohe Zuzahlungen auf den Plan treten lassen. (Quelle: jarmoluk  (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Mit einer sinnvoll ausgewählten Zahnzusatzversicherung für Kinder können Eltern die Zahngesundheit nachhaltig optimieren. Das zeigt sich deutlich am Beispiel der Fissurenversiegelungen. Hier zahlt die Kasse nur für einen Teil der Backenzähne, während andere – ebenso kariesgefährdete – Zähne nicht zuzahlungsfrei versiegelt werden können. Die Zusatzversicherung erweitert die Möglichkeiten, was der langfristigen Gesundheit des Kindergebisses zugute kommt. Auch hier aber ist ein Vergleich mit Betrachtung der individuellen Leistungen und Ausschlusskriterien unverzichtbar.