Renovieren mit Kindern – Zeit für einen neuen Anstrich

Ein Zimmer, eine Wohnung oder ein ganzes Haus zu renovieren, das muss nicht unbedingt nur ganz viel Arbeit bedeuten: Wer sich mit dem Herzen auf sein persönliches Projekt einlässt, der wird dabei auch jede Menge Freude erfahren und vielleicht sogar eine erfüllte Familienzeit. Denn auch Kinder können sich an verschiedenen Renovierungsarbeiten beteiligen, dabei ganz viel Spaß haben und mit den Erwachsenen zusammen wichtige Dinge lernen. Auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten und sich danach gemeinsam an den Früchten zu erfreuen, das gehört zu den Dingen, die eine Familie zusammenschweißen!

Die Planungsphase: kreative Gedankenspiele mit der ganzen Familie

In der Planungsphase besteht die Möglichkeit, dass jeder sein Quäntchen hinzugibt, vom Kindergartenkind über den Teenager bis zum Opa. Welche Farbe soll die Wohnzimmerwand haben? Möchten wir das Esszimmer fliesen oder lieber mit Laminat auslegen? Benötigen wir eine Trennwand im Hobbykeller für zwei verschiedene Nutzungsmöglichkeiten? Und, ganz wichtig: Wie soll das Kinderzimmer aussehen? Über bestimmte Fragen können Sie durchaus im Familienkreis abstimmen, in wichtigen funktionellen Bereichen entscheiden Sie allein – und im Kinderzimmer hat hauptsächlich Ihr Kind das Sagen.

Unser Tipp: Hin und wieder ist es nötig, die Kinderwünsche etwas abzuschwächen, zum Beispiel, wenn Ihr Nachwuchs den gesamten Raum in grellem Pink gestrichen wünscht. Dann können Sie ihm alternativ vorschlagen, eine Wand pink und die anderen Flächen in Weiß oder Cremefarben zu gestalten – oder eine pinkfarbene Bordüre auf eine dezent gestrichene Wand aufzubringen.

Im Anschluss geht es auf in den Baumarkt, um sich mit Materialien und Werkzeugen zu versorgen. Auch hier kann Ihr Kind, insofern es nicht allzu klein ist, mit dabei sein. Nehmen Sie sich möglichst viel Zeit, den Nachwuchs aktiv mit einzubinden, Rollen und Pinsel ins Visier zu nehmen, Laminatstrukturen zu ertasten und der Farbmischmaschine bei ihrem Zauberwerk zuzusehen. Danach geht es vielleicht noch gemeinsam ins angegliederte Restaurant, wo Pommes und Eis auf dem Speiseplan stehen – als Belohnung für fleißige Helferlein.

Zwei wichtige Geheimzutaten für Renovierungsarbeiten mit Kindern

Jetzt wird es ernst, die eigentlichen Arbeiten beginnen! Kinder fühlen sich zumeist besonders gut eingebunden, wenn sie wie die großen Handwerker eine schicke Arbeitskleidung tragen dürfen. Eine Malerlatzhose, Mini-Arbeitshandschuhe und ein Papierhut können echte Wunder bewirken, wenn es um die Motivationssteigerung geht. Ganz eifrige Renovierungsprofis malen noch schnell mit Mama und Papa ein Baustellenschild, das alle Besucher auf die aktuellen Maßnahmen in der Wohnung hinweist, und hängen es gut sichtbar auf.

renovieren-kindErwarten Sie nicht von einem kleinen Kind im Kindergarten- oder frühem Grundschulalter, dass es tatsächlich effektiv mit anpacken kann.

Eher können Sie sich darauf einrichten, dass sich die Renovierung etwas länger hinzieht, da das Kind eben nicht genau das macht, was Sie sich vorstellen.

Neben Ihren Werkzeugen und Materialien benötigen Sie also noch zwei absolut wichtige weitere Zutaten, wenn Sie das Familienprojekt trotzdem wagen möchte: Geduld und Humor.

Der Humor geht übrigens ganz eng Hand in Hand mit unserer kreativen Ader, so lässt sich auch aus einem Missgeschick noch etwas Gutes zaubern, das zum Schluss doch alle erfreut.

Vorschlagsliste: Diese Arbeiten könnte Ihr Kind übernehmen!

Natürlich kommt es ganz auf das Alter der Kinder an, wenn es um die Frage geht, welche Arbeiten die Kleinen im Renovierungsbereich übernehmen können. Hat Ihr Nachwuchs noch nicht das Schulalter erreicht, sollten Sie sorgsam darauf achten, dass sich gewisse gefährliche Werkzeuge wie Cuttermesser, Sägen, Schraubendreher und Leitern außer Reichweite des Kindes befinden. Die folgenden Arbeiten eignen sich auch für die Jüngsten:

Renovieren mit Kindergartenkindern

  • Kinder in diesem Alter können dabei helfen, Tapeten zu entfernen, indem sie die Wand mit dem Schwamm vornässen und nach längerem Einweichen die Wandverkleidung im unteren Bereich abspachteln. Eine Einweisung und Begleitung durch die Eltern ist dabei selbstverständlich.
  • Vor dem Anstreichen stehen die Abdeckarbeiten an. Geben Sie Ihrem Kind Folie, Karton oder Malervlies in die Hand, um den Boden damit zu belegen oder Möbelstücke unter einem Schutzdach verschwinden zu lassen.
  • Auch ein bisschen pinseln können die Jüngsten schon! Beim Streichen der Wände nehmen sie einen Pinsel und eine kleine Rolle in die Hand, um begrenzte Flächen mit Farbe zu verschönern.
  • Kreativprojekte sind immer herzlich willkommen: Gestalten Sie spontan eine Wand mit den Handabdrücken Ihrer Familie oder tragen Sie Ihrem Kind auf, einen Wandbereich mit einem kunterbunten Gemälde zu verzieren. Das bringt Schwung ins Anstreichprojekt!
  • Vor dem Verlegen des Laminats oder Vinylbodens steht das Ausbreiten der Dampfsperre und der Trittschalldämmung an. Mit Mama oder Papa gemeinsam die Rolle durch den Raum zu rollen und einzelne, von den Eltern zugeschnittene Stücke einzupassen, macht Spaß!
  • Baustelle aufräumen: Mit Besen oder Staubsauger die Bude säubern, das ist eine Arbeit, die man wunderbar mit den Eltern gemeinsam erledigen kann. Auch Klebebänder abziehen, Folien in den Müllsack werfen und mit dem starken Papa das Sofa zurück an die Wand rücken funktioniert einwandfrei.

Renovierungsarbeiten für Grundschulkinder

ausmalen-kinderWas Kindergartenkinder können, das schaffen Grundschulkinder schon längst!

Alle oben genannten Arbeiten können Sie natürlich auch an Ihre »Großen« übertragen, und das wahrscheinlich mit doppelter Geschwindigkeit.

  • Schulkinder können auch schon dabei helfen, Klebebänder an Fußleisten, Tür- und Fensterrahmen entlang zu kleben, damit diese Bereiche nicht von Farbe beschmutzt werden.
  • Und wenn die frisch gestrichene Fläche einen besonders ästhetischen Abschluss erhalten soll, schafft es Ihr Kind vielleicht auch, die Ränder an den Klebestreifen entlang mit weißem Acryl abzuspritzen, bevor alle zusammen den Pinsel schwingen.
  • Apropos »schwingen«: Ältere Grundschulkinder könnten auch den Umgang mit einem Schwingschleifer erlernen, um damit hölzerne Möbeloberflächen zu bearbeiten. Danach abstauben und mit einem fusselfreien Lappen ölen. Klingt kinderleicht? Ist es auch!
  • Die kreative Wandgestaltung lässt sich ebenfalls gemeinsam mit einem älteren Kind durchführen: Lasuren mit dem Schwamm auftragen, Dekorbänder durch die Schablone tupfen und hübsche Streublümchen malen, das alles macht zusammen ohnehin mehr Spaß als allein.

Die Einweihungsparty als Belohnung für ein tolles Team

Nach Abschluss aller Arbeiten und wenn die Möbel wieder an ihrem Platz stehen, spricht sicher nichts gegen eine kleine Einweihungsfeier. Die perfekte Zusammenarbeit will schließlich großzügig belohnt werden! Besorgen Sie neben dem Schaumwein für Erwachsene auch eine Flasche alkoholfreien Kindersekt, stellen Sie die edlen Sektgläser bereit und bereiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind leckere Häppchen vor. Vielleicht laden Sie noch ein paar Freunde ein, denen Ihr Nachwuchs stolz zeigen darf, was er alles schon geschafft hat. Das macht die Freude perfekt!

Quellen:

https://www.kizz.de/erziehung/familienalltag/renovieren-mit-kindern-alles-so-schoen-neu
https://www.knutzen.de/farben.html
https://www.corpussireo.com/Makler/Koeln/Kundenmagazin/Zuhause/Wohnen-und-Lifestyle/Renovieren-mit-Kindern.aspx